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"Missionarinnen und Missionare auf Zeit" (MaZ) bringen sich entsprechend ihrer Fähigkeiten in bestehende Projekte ein.

Meist sind es Projekte im sozialen, medizinischen oder pastoralen Bereich, wie zum Beispiel in Kinderheimen, Krankenstationen, Schulen, Behindertenwerkstätten, Altenpflege...

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Wenn Türen sich wieder öffnen…

Mit Erleichterung und Dankbarkeit sehe ich, wie viele Mitmenschen derzeit glücklich sind, besonders über den Rückgang der Coronainfektionen und die Türen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes derzeit überall wieder für uns öffnen, auch wenn noch unklar ist, wie lange wir diesen rückgewonnenen Alltag beibehalten können.

Pater Innocent Izunwanne, CSSp

Pater Innocent Izunwanne, CSSp

Die letzten eineinhalb Jahre haben das Leben und die Lebenspläne der Menschen weltweit durcheinandergewirbelt. Auch wir Spiritaner mussten unsere Pläne immer wieder aufgeben, und unfreiwillig andere Türen als geplant durchschreiten. Ja, es gab sogar Zeiten, in denen es schien, als könnte man nur wenige Tage ins Voraus denken, alle Türen seien verschlossen und wir wären ohne erkennbaren Ausweg zum Verharren verurteilt.

Besonders schmerzlich war für mich und meine Mitbrüder, dass wir das 125-jährige Jubiläum der Spiritaner in Deutschland, gleich mehrfach absagen und verschieben mussten. Alles war bereits vorbereitet und gerne hätten wir, zusammen mit den Menschen, die uns nahestehen und unterstützen, gefeiert und dankbar auf das zurückgeblickt, was unsere Vorgänger, die Mitbrüder mit Hilfe der zahlreichen Freunde und Förderer in 125 Jahren aufgebaut haben.

Diese Erinnerungs- und Dankkultur ist uns besonders wichtig. Denn es ist kein Geheimnis: In der Region Deutschland steht ein Generationenwechsel an. Die Zahl der deutschen Spiritaner nimmt ab und junge Mitbrüder aus anderen Ordensbezirken übernehmen die Arbeit, die Versorgung und die Leitung der Region. Uns, den jungen Mitbrüdern, ist es wichtig, um all das zu wissen, was unsere alten Mitbrüder geschaffen, aufgebaut und erlebt haben, und es für spätere Generationen zu dokumentieren. Wir wissen, ohne Wurzeln kann ein Baum keine neuen Äste treiben.

Auch wenn das Jubiläumsjahr inzwischen verstrichen ist, suchen wir derzeit nach einem Termin für eine Feier; wir haben die Hoffnung, dass uns diesmal nicht wieder die Türe vor der Nase zugeschlagen wird. Es ist uns wichtig, dass wir dieses Fest nicht nur unter uns, sondern gemeinsam mit Ihnen, den Menschen, die uns über Jahre und Jahrzehnte begleitet haben, feiern können. Denn unser spiritanisches Leben bedeutet Leben in Gemeinschaft. In erster Linie ist damit das brüderlich geteilte Leben der Spiritaner untereinander gemeint; aber nicht ausschließlich!

Zu unserem Charisma gehört es auch, die Türen für andere Menschen offen zu halten, Türen zu durchschreiten, aber auch vielleicht verschlossene Türen zu öffnen. Anders gesagt, wir Spiritaner leben bewusst mitten unter den Menschen, wir wollen auf andere Menschen zugehen und mit Ihnen, jeder an seinem Platz, am Reich Gottes schon hier auf Erden bauen. Jetzt, wo sich Türen, die so lange verschlossen waren, wieder öffnen, freue ich mich, dass Menschen sich wieder allmählich unbeschwert begegnen können und dass ein Miteinander wieder möglich ist.

Ihnen, liebe LeserInnen, wünsche ich, dass in diese Sommer- und Ferienzeit wieder der Alltag einkehrt. Und ich hoffe, dass wir Spiritaner in diesem Jahr noch die Möglichkeit finden werden, miteinander einen Festtag anlässlich des Jubiläums zu feiern und die Türen, die so lange verschlossen sein mußten, wieder sperrangelweit zu öffnen.


Ihr P. Innocent Izunwanne CSSp (Regionaloberer)


15.07.2021

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